Die Reise des Sperbers: Eine Geschichte der Heilung und Seelenerinnerung
eine RettungsMission....
Die Reise des Sperbers: Eine Geschichte der Heilung und Seelenerinnerung
Ich liege am Boden, mein Körper schwer, das Flügelgefieder zerzaust. Ein stechender Schmerz zieht sich durch meinen Flügel, und mein Atem geht flach. Der Lärm der Straße ist laut, bedrohlich. Meine Sinne sind schärfer als je zuvor, doch ich bin gefangen – hier, in dieser gnadenlosen Welt, die nicht für mich gemacht ist. Die Wolken am Himmel wirken so weit entfernt, der Wind, der früher meine Flügel trug, ist nun ein ferner Traum. Angst. Die unbekannte Bedrohung ist überall. Alles, was ich will, ist wegzufliegen. Weg von diesem scharfen Geruch, weg von dem unerbittlichen Summen der Maschinen, die an mir vorbeirauschen.
Doch ich kann nicht fliegen.
Etwas nähert sich. Ich höre Schritte. Ein Mensch. Meine Muskeln spannen sich an, Schmerz durchzuckt meinen verletzten Flügel. Mein Herz hämmert. Menschen bedeuten Gefahr, meine Instinkte wissen das. Aber ich kann nicht entkommen. Ich bin verwundbar. Die Schritte kommen näher, und meine Angst wächst. Ein Schatten fällt über mich.
Sie kniet sich nieder, eine Frau, ihre Augen weich, doch ich erkenne darin eine tiefe Entschlossenheit. Meine Welt ist aus Schmerz, doch da ist etwas in ihrer Nähe, das mich innehalten lässt. Ihre Hand ist behutsam, aber ich zucke zurück, unfähig zu vertrauen. Noch nicht. Aber sie wartet. Geduld. Etwas in ihren Augen spricht zu mir, jenseits der Worte, und ich beginne zu verstehen, dass sie nicht hier ist, um zu verletzen. Sie ist anders. Sie will helfen.
Der Wind flüstert um uns herum. Ich spüre die alte Weisheit der Erde. Eine tiefe Verbundenheit, die durch den Boden, durch die Luft strömt. Es ist, als ob die Welt selbst mich beruhigt, mir sagt, dass ich sicher bin. Die Augen der Frau sind wie zwei Tore zu einer unbekannten Tiefe. Sie sieht mich. Nicht nur meine verletzte Gestalt, sondern das, was ich wirklich bin – ein Hüter der Lüfte, ein Träger des Windes.
Langsam, mit einer sanften Beharrlichkeit, hebt sie mich auf. Mein Körper ist schwach, aber in ihrem Griff liegt keine Bedrohung, nur Fürsorge. Der Schmerz ist immer noch da, doch etwas in mir beginnt sich zu beruhigen. Ihre Stimme, leise, wie ein Flüstern, vermischt sich mit dem Wind, als sie mit mir spricht. Sie sagt keine Worte, die ich verstehe, aber die Bedeutung ist klar: „Ich sehe dich. Du bist sicher.“
Ein schwarzer Hund taucht an ihrer Seite auf, still, stark, mit Augen, die ebenso aufmerksam und wachsam sind. Er ist ihr Gefährte, doch er schaut mich an, als ob er mich versteht. Für einen Moment begegnen sich unsere Blicke, und ich fühle mich nicht mehr allein. Sie bringen mich fort, weg von der Straße, zu einem anderen Menschen, der mir helfen kann. Die Frau trägt mich, als wäre ich ein Schatz, nicht eine Bürde. Ihr Blick bleibt ruhig, voller Hoffnung. Ich beginne zu glauben, dass ich wieder fliegen werde.
Der andere Mensch untersucht mich behutsam, und obwohl es schmerzt, spüre ich, dass Heilung nah ist. Die Menschen kümmern sich um mich, sorgen für mich, und der schwarze Hund sitzt wachsam in der Nähe, als würde er wachen, während die Zeit mich wiederherstellt.
Als die Frau, die mich gefunden hat, sich verabschiedet, sehe ich ihr in die Augen. Wir brauchen keine Worte, um zu verstehen, was geschehen ist. Sie hat mich gerettet, und doch habe ich sie auch berührt, in einem Moment des Vertrauens, der alles veränderte. Wir haben uns einander Hoffnung geschenkt. Der Hund schaut ebenfalls zu mir, als ob er wüsste, dass dies der Beginn eines neuen Kapitels ist.
Ich werde wieder fliegen. Im Tal der Drachen, wo der Wind unter meinen Flügeln tanzt und das Licht über die Berge glitzert, werde ich bald wieder sein. Der Himmel ruft mich, und ich werde antworten. Bald. Bald.
Und in dieser Reise, dieser Zeit der Heilung, erkenne ich etwas. Wir retten einander, indem wir uns Hoffnung schenken. Sie hat mich aus dem Tal der Angst geholt, und ich habe ihr einen Funken Erinnerung an das Geschenk der Verbindung gegeben – an das Licht, das uns alle durchdringt.
Wir sind Eins. Die Menschenfrau, der Hund und ich – wir tragen die Kräfte der Erde, des Himmels, der Weisheit. Wir haben uns berührt, und in diesem Moment wurden wir alle ein wenig mehr geheilt.
Jetzt weiß ich, dass es nicht nur der Himmel ist, der mich wieder ruft, sondern auch das Flüstern der Erde, das mich trägt. Ich werde wieder fliegen – frei, stark und im Wissen, dass die Kraft des Vertrauens uns alle verbindet.
In TIEFER Liebe und Hingabe für meinen Weg und das Flüstern der Erde- ich bin eine ErdenTochter- Wolfsfrau- Hüterin der Tiere- BeWAHRerin, im JETZT und für immer.
6 Jahre und 13 Tage nach meiner letzten Sperber RettungsMission.