MondZyklus- die Traumhüterin- eine Geschichte
Erinnerst Du Dich an Deine Träume? ..........
Die Reise der Träumerin
Es war einmal eine Träumerin, deren Herz einst so weit wie der Himmel und tief wie die Urmeere war. Als Kind trug sie Bilder in sich, die größer waren als die Welt um sie herum – Träume von Freiheit, von Farben, Klängen und unendlicher Weite. Doch mit der Zeit verlor sie diese Träume aus den Augen, verschlungen vom endlosen Rattern des Alltags, dem Rad der Pflichten, den Erwartungen, dem immerwährenden Funktionieren.
Tag für Tag lief sie in diesem Rad, wie ein Zahnrad, das Teil eines größeren Ganzen war, doch nie ganz wusste, warum. Sie funktionierte, erfüllte Rollen, doch der leise Ruf aus der Tiefe wurde immer schwerer zu hören. Es war, als wäre sie von sich selbst entfernt – und doch, tief in ihrem Innern, fühlte sie, dass etwas fehlte. Es war, als ob der Klang ihrer ureigenen Melodie verstummt war, doch der leise Nachhall schwebte weiter, ungehört.
Eines Abends, nach einem besonders anstrengenden Tag, als die Dunkelheit langsam über den Himmel zog und alles in ein sanftes, goldenes Licht getaucht wurde, hielt sie inne. Sie spürte die Müdigkeit nicht nur in ihrem Körper, sondern in ihrer Seele. Ein Gefühl des Verlustes überkam sie, das sie nicht benennen konnte, als ob etwas tief in ihr verschwunden war, das sie vergessen hatte.
Da hörte sie es. Ein Klang, tief und uralt, wie ein Flüstern, das aus der Tiefe der Zeit zu ihr drang. Es war, als käme dieser Klang aus den Urmeeren, aus dem Ursprung aller Dinge. Es waren nicht bloß Töne – es war eine Vibration, eine Frequenz, die in ihr widerhallte, sie sanft durchdrang und erinnerte. Sie schloss die Augen und ließ sich tragen, tiefer und tiefer, bis die Wellen dieser uralten Klänge sie umhüllten und in eine andere Welt zogen.
Vor ihr öffnete sich eine weite Landschaft, ein endloser Ozean aus Spiralen, die sich immer weiter nach innen und außen drehten, wie die kosmische Spirale des Lebens selbst. Jede Spirale trug die Farben des Regenbogens, leuchtete in der Fülle der Schöpfung, und mit jeder Drehung spürte sie Dankbarkeit in ihrem Herzen aufsteigen. Dankbarkeit für das, was sie hatte, für das, was sie verloren hatte, und für das, was sie auf dieser Reise neu entdecken würde.
Es war nicht einfach, diese Reise zu beginnen. Die Träumerin wusste, dass sie viel hinter sich lassen musste – Menschen, Dinge, Gedanken, die sie lange festgehalten hatten, weil sie glaubte, sie gehörten zu ihr. Doch tief in ihrem Innern wusste sie, dass der wahre Mut darin lag, sich selbst wieder zu finden. Sich zu befreien von dem, was sie belastete, und Raum zu schaffen für das, was wirklich wichtig war: ihren Traum.
Und so ging sie weiter, Schritt für Schritt, durch die Welt der Vibration und der Klänge. Manchmal wurde der Weg dunkel, die Spiralen schienen endlos, und sie fühlte sich verloren. Es war, als ob sie den Boden unter ihren Füßen verlor, als ob die Strukturen, die sie einst trugen, zerfielen. Doch genau in dem Moment, als sie dachte, sie könne nicht mehr weiter, als sie völlig im Nichts schwebte, spürte sie es.
Es war wie ein Blitz der Erkenntnis, ein uralter Traum, der plötzlich in ihr aufstieg, als wäre er schon immer da gewesen. Der Traum, der sie als Kind geführt hatte, den sie längst vergessen hatte, war zurück. Ein Traum von Freiheit, von Schöpfung, von einem Leben, das sie erfüllt. Ein Traum, der tiefer und echter war als alles, was sie je erfahren hatte.
Es war in diesem Moment, als sie erkannte: Dieser Traum war immer da gewesen, verborgen, wartend, bis sie bereit war, ihn wieder anzunehmen. Sie spürte, dass sie nichts loslassen musste, was wirklich zu ihr gehörte. Was sie hinter sich ließ, war nie Teil ihres wahren Selbst gewesen. Und das, was wirklich zu ihr gehörte – ihre Essenz, ihr Traum – das würde sie nie verlieren.
Mit einem neuen Gefühl von Stärke, mit dem Mut, ihren Traum zu leben, kehrte die Träumerin zurück in die Welt. Doch diesmal war alles anders. Der Klang der Urmeere hallte weiter in ihrem Herzen, die Spirale der Fülle und Dankbarkeit begleitete sie, und die Vibration der Träume führte jeden ihrer Schritte. Sie wusste nun, dass der Weg des Träumens nicht immer leicht ist, dass er Mut und Hingabe erfordert – doch er ist der einzige Weg, der sie zu ihrem wahren Selbst führen kann.
Und so ging sie, mit jedem Schritt, ein Stück weiter in ihr eigenes Leben hinein. Immer begleitet von der Erinnerung, dass die Kraft des Träumens nicht nur in der Nacht existiert – sie ist in jedem Augenblick, in jeder Entscheidung, in jeder Handlung.
Denn der wahre Mut liegt darin, den Traum zu leben, der in dir schlummert – und den Weg zu gehen, den nur du gehen kannst.