Mutterwunde
... Vergebung ist der Schlüssel... sich selber Vergeben das schloss dazu
13.11.1959
Nezira.
Heute hat meine leibliche Mutter Geburtstag.
Oder sollte ich schreiben hätte?
Hmm.
Sie wäre 62 jahre geworden.
Vor 12 jahren ist sie gestorben.
Seit etwa 7 Tagen ist sie sehr präsent.
Ich habe versucht Bilder von ihr zu finden...
Vielleicht sogar ein Bild von uns.
Nichts.
Sie ist gegangen. Da war ich 18monate.
Ein Baby.
Gegangen.
Ich bin verlassen worden.
Wir.
So auch meine ältere Schwester....
Nun.
Dieses Trauma hat viel in meinem Leben gemacht. Mit mir.
Ich muss gestehen das ich durch ganz viel Schmerz gegangen bin.
Ich hab meine Mama idealisiert....
Hab mir Bilder vorgestellt...
Sah sie als Engel mit rotem wallendem Haar...
Sah sie mich beobachten... Aus der Ferne.
Ich dachte wirklich sie sei da. Immer da...
Als ich dan im Übergang zur Frau war nahm dort wo die schönen Bilder waren...
Viel Wut den Raum ein.
Wut....
Ich unterdrückte sie. Mit verschiedenstem.
Mit etwa 20ig begab ich mich auf die Reise nach ihr...
Puh. Ja.
Tiefe Täler.
Doch der Höhepunkt.
Als ich selber ein Kind in mir trug musste ich sie sehen.
Meine ältere Schwester begleitete mich...
Eine fremde Frau.
Meine Mama.
Noch 2 Schwestern. Fremd? Vertraut?
Doch ich wollte es so sehr...
Ich wurde Mama... Ich wusste nicht ob ich das schaffe.
Ich wollte einfach nicht mehr alleine sein...
Ich wollte meine Mama.
Ich dachte in dieser Zeit ich hätte vergeben.
Sei im Frieden...
Als Kenin geboren war. Schien alles geheilt...
Die Mutterwunde.
Doch als er näher und näher zu den 18 Monaten kam... Wurde ich zerbrechlicher.
Ich weinte. Hatte extreme Verlustangst. Kontrollierte sie...
Doch der Schmerz frass tiefe Furchen in mich.
In dieser Zeit hasste ich meine Mutter.
Ja. Krass oder?
Ich konnte nicht anders.
Ich sah das Baby. Sah mich...
Es war eine sehr tiefe. Einsame Zeit.
Als ich dann an der Beerdigung stand.
Lernte ich weitere Familie kennen.
Ich war dort unter Fremden~ doch zugehörig.
Ich fühlte Familie.
Doch der Schmerz. Es war einfach tief....
Und jetzt ist sie mir Nahe.
So Nahe.
Ich habe ihr einen Brief geschrieben.
Um zu vergeben.
Doch auch mir möchte ich vergeben.
Das ich dachte ich sei nicht gut genug gewesen...
An mir sei etwas falsch gewesen...
Ich war ein Baby.
Wir waren Kinder.
Punkt.
Mama. Ich liebe Dich.
Ja. Ich bin deine Tochter. Durch Raum und durch Zeit....
Weisst Du. Vielleicht warst Du ja der rothaarige Engel.... ich hab es einfach vor lauter Schmerz. Wut... Verstand vergessen....
Sretan ti rođendan
Das ist meine Schwester.
Jasmina.
Heute sind wir Frauen.
Stark durch unsere Geschichte.
Verbunden durch diesen Weg.
Auch wenn wir so krasse Phasen hatten...
Ohne Kontakt. Streit. Dies und das.
Ich bin stolz.
Ich hab Dich so lieb.
Vergebung.
Ein Schlüssel im Jetzt.
Ein Tor zur Heilung.
Mirsada
Ps. Ich teile diesen tiefen Prozess um zu zeigen wie Annahme sein kann... Frieden... Liebe... Ich erhoffe. Erwünsche mir kein MitLeid... Bitte. Mir geht es gut. Auch wenn Tränen fliessen... Sie fliessen zur Heilung in den Fluss der Tränen.
Danke für eure Achtsamkeit.