Das Flüstern des Schneeglöckchens

Hörst du mich?

Leise… so leise, dass nur die Seele es vernimmt.

Mein Wispern schmiegt sich in den Wind, tanzt mit den fallenden Schneeflocken, streichelt die Erde, auf der du stehst.

Ich bin das Schneeglöckchen. Die Weisse Zeitlose.

Zwischen den Welten wachse ich, wo der Winter noch regiert, doch der Frühling bereits atmet.

Der Schnee küsst mich, der Frost umarmt mich, und doch… blühe ich.

Denn tief in mir brennt ein Feuer...das uralte Licht der Erneuerung.

Ein Geheimnis, das ich dir flüstern will…

Sei mutig, geliebtes Wesen.

Erkenne, dass in dir dieselbe Kraft lebt, die mich durch das Eis brechen lässt.

Das Leben ruft dich, so wie es mich ruft, und ich folge sanft, aber unaufhaltsam.

Horch… spürst du es in deiner Brust?

Dieses leise Pochen, das nach mehr ruft?

Ein Neubeginn… eine Erinnerung… du selbst.

Meine Wurzeln reichen tief in die Arme von Mutter Erde,

und meine Blüte neigt sich dem Licht entgegen, dem Kuss von Vater Sonne.

Ich bin das Flüstern zwischen den Jahreszeiten,

die Brücke zwischen Gestern und Morgen.

Und du, mein Herz?

Auch du bist zwischen den Welten.

Zwischen dem, was war, und dem, was sein kann.

Zwischen Träumen, die du verborgen hältst, und der Wahrheit, die nach Leben dürstet.

Lass los…

Die Kälte mag noch da sein, doch dein Frühling ist nah.

Spürst du, wie die Erde unter deinen Füßen singt?

Wie der Wind deinen Namen trägt?

Komm, tanze mit mir.

Lass uns schwingen im Lied des Wandels,

frei, verbunden, ungezähmt.

So wie ich, kannst auch du erblühen, wenn niemand es erwartet.

Denn dein Moment ist jetzt.

Ich bin das Schneeglöckchen, und ich flüstere für dich.

Hörst du mich?

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