Zorya- sterbe ich?
aus der Sicht eines Bussards
Ich sterbe.
Ich sitze hier, nach einem Kampf in der Wiese. Meine Verletzungen sind nicht mal so stark. Doch ich kann nicht mehr. Ich sterbe. Ich gehe.
Auf einmal kommt diese Menschenfrau auf mich zu. Mit ihrem Wolf.
Was will sie? Hey- geh weg. Lass mich. Ich werde laut und zeige ihr meine Angst.
Schnell geht sie. Sie spricht mit ihrem Wolf.
Ich sehe wie sie ihren Mantel auszieht.
Wieder kommt sie auf mich zu. Langsamer.
Sie sagt- es wird alles gut. Ruhig. Ruhig. Ruhig.
Ihre Augen blicken direkt in meine Augen. Ruhe.
Ja. Sie kommt zu mir und diesmal bleibe ich ruhig.
Der Mantel umfasst mich. Wieder dieses Gefühl von ich sterbe.
Sie hält mich fest. Jedoch nicht zu fest.
Es ist ein Gefühl von Sicherheit.
Dann ruft sie ihrem Wolf. Schwarz ist er. Er ist neugierig. Doch er macht mir Angst.
Die Menschenfrau bleibt bestimmt- "Nei Jaro, weisch sie hät Angst- tuä wartä"
So werde ich mitgenommen.
Meine Schmerzen sind erträglich. Auf einmal wird es warm. Ich sterbe? Oder?
In ihrem Nest, ist alles ungewohnt. Ich rufe nach Freiheit. Oder auch nach gewohntem
Als ob sie mich versteht- sagt sie wieder.
Ich bin da.
Dann bekomme ich ein Nest.
Ein komisches. Doch auch hier ist mein Nest erhöht das mag ich. Woher weiss sie das?
Kennt sie mich?
Wenn sie mich anschaut- denke ich sie kennt mich. Ich kenne sie.
Dann fragt sie nach meinem Namen. Zorya.
Sage ich. Zorya.
Sie weint. Ich sehe die Tränen. Und spüre Durst.
Mein Schnabel. Er schmerzt.
"Ich bin jetzt da, Zorya- du LichtBotin- Morgenröte..."
Wieder bin ich erstaunt. Sie kennt mich.
Ich bekomme einen Platz der Wolf schaut immer zu. Er ist immer nahe der Menschenfrau. Er ist ruhig. Stärkt sie. Sie ihn.
Jetzt gehen sie.
Ich sitze hier.
Ich sterbe. Oder?
Jetzt fühle ich den Schmerz. Meine Kraft schwindet. Müde. Ich bin müde.
Will ich überhaupt wieder raus? Ich habe keine Kraft.
Ich ergebe mich. Falle in mich.
Dann kommt sie. Sie hat etwas mitgebracht. Ich rieche das Fleisch. Sie hat Futter für mich. Doch der Schmerz in meinem Schnabel lässt mich erschaudern.
Zuerst tränkt sie mich mit Flüssigkeit. So zärtlich. So langsam. Und immer spricht sie mit mir. In vielen Sprachen.
Dann das Fleisch. Mein Blick geht zu ihrem Gefährten. Er beobachtet.
Er kämpft nicht mit mir. Er schaut nur.
Will ich?
Ich weiss es nicht.
Doch ich fühle Liebe.
Ich öffne meinen Schnabel. Das Wasser tut gut. Ja.
"Du hast Zeit ich bin da"
Sie hilft mir.
Dann kommt eine andere Frau. Sie macht mir Angst. weil sie mich berührt und anschaut. Auch weh macht. Doch meine Menschenfrau schaut auf mich. Beruhigt mich.
Ich habe Angst das ich mit dieser Frau mit muss- so schreie ich.
"Ganz ruhig- Zorya- alles guet.- sie luegt nur ob Du flüge chasch"
Wieder werde ich ruhig.
Fliegen?
Will ich wieder Fliegen?
Ich weiss es nicht.
Jetzt sitze ich in meinem Nest.
Es ist warm- ungewohnt. Aber gut. Immer wenn ich rufe. Kommt sie. Sie bringt mir Wasser. Und spricht mit mir. Auch ihr Nest ist jetzt bei meinem - neben ihr auf dem Boden, liegt ihr Wolf.
Warum tut sie das?
Ich habe Schmerzen und es wirkt so als ob ich wirklich nicht mehr bleibe. Alles erhellt sich. Lichtbotin.
Dann fliege ich. Und neben mir die Menschenfrau. WIR fliegen.
Auch sie weiss es. Wir sind "drüben" - Wir fliegen.
Hier ist alles "einfacher" ich habe keine Schmerzen. Ich habe keine Angst. Habe keinen Hunger.
"Ja- höre ich eine Stimme. Ja. Wenn Du drüben bleiben willst- ist es auch gut. Ich bin da. Ich halte den Kreis. Deinen. Meinen.
Du hast mich soviel gelernt."
Will ich wirklich aufgeben?
Mein Blick. Er richtet sich auf.
In mir diese Kraft. Ja. Schwelle. Ja. Hin und Her. Ja.
Doch ich bin hier um frei zu fliegen.
Ich bin stark.
Ich rufe. Mein Ruf ist Laut und stark.
Mitten in der Nacht. Sofort steht sie da. Sie lacht... und sagt- Hey, häsch Hunger ....
Ja. Ich habe Hunger. Ja. Ich werde fressen. Ich werde fliegen. Ich werde frei sein.
In diesem Moment Wusste ich.
Ich will LEBEN.
Ich stand an der Schwelle.
Am Punkt.
Nullpunkt.
Doch die Lebendigkeit der Gefühle. Des Lebens. hat mich erinnert.
Ich bin Zorya und ICH LEBE.
Ich FLIEGE.
Danke Menschenfrau und danke ihrem Wolf
-> wenn Du tiefer eintauchen magst- folge dem "SCHWELLENTANZ"